Vorbeugung ist möglich

By: | Tags: | Comments: 0 | November 2nd, 2023

Hilft Dehnen und Belasten bei Muskelkater? Ein Experte kennt die Antwort und gibt Tipps

Sie fühlen sich steif an und schmerzen: Wenn die Muskeln einen „Kater“ haben, ist an intensiven Sport nicht zu denken. Ein Experte erklärt, was dann gut tut – und worauf man besser verzichtet.

Wohldosierte Bewegung kann dabei helfen, einen Muskelkater etwas rascher loszuwerden. „Die Durchblutung wird dabei erhöht, und die geschädigten Muskelpartien heilen schneller“, erklärt Alexander Srokovskyi. Der Physiotherapeut empfiehlt Spaziergänge, Schwimmen oder Radfahren. Stärker belasten sollte man die betroffenen, schmerzenden Muskelgruppen aber nicht.

„Weder trainieren noch dehnen“, lautet der Ratschlag des Experten. Die gewünschte Wirkung bleibe in dem Fall aus, und die Leistungsfähigkeit gehe sogar zurück. Im schlimmsten Fall kommt es zu Zerrungen oder Muskelfaserrissen. Besondere Vorsicht ist seinen Angaben zufolge geboten, wenn der Muskel am Ursprung oder Ansatz schmerzt – also in den Bereichen, wo er mit den Knochen verbunden
ist. „Das sei ein sicheres Zeichen für eine deutliche Überlastung.“ Tut es auf Druck hingegen am „Muskelbauch“ weh, wo der Muskel am dicksten ist, sei das ein unbedenklicher, leichter Muskelkater.

Entspannend für gereizte Muskeln sind laut Srokovskyi warme Umschläge, heiße Bäder und Saunabesuche. Solche Wellness-Anwendungen
kurbeln zugleich den Stoffwechsel an. Eisbäder und Wechselduschen sind ebenfalls stoffwechselanregend. Nicht empfehlenswert bei Muskelkater sind Massagen. „Knetet man zu viel oder zu stark, reizt das die Fasern noch mehr und verschlimmert die kleinen Rissverletzungen darin womöglich.“

Wenn man Hand anlegen möchte, sollte man die schmerzenden Partien allenfalls nur sehr sanft massieren, rät der Experte. Was dem Fachmann zufolge helfen kann, ist eine Lymphdrainage: Durch die kleinen Verletzungen im Muskel, die den typischen Muskelkaterschmerz
auslösen, komme es zu Wassereinlagerungen, erläutert er. Insofern sei eine „entstauende“ Behandlung förderlich, um die Heilung voranzutreiben.

Und auch wenn es Schlimmeres gibt und sich ein kleiner Muskelkater manchmal auch irgendwie gut anfühlt, stellt sich die Frage: Lässt
er sich nicht auch von vornherein vermeiden? „Ja, Vorbeugung ist möglich“, sagt Srokovskyi. Dafür sollte man vor allem die Trainingsgestaltung im Blick haben.

Es gelte, regelmäßig und angepasst Sport zu machen. „Wer seine Belastung steigert, sollte das stufenweise und in kleinen Schritten tun.“ Wichtig sei zudem, sich gut zu erwärmen, bevor man richtig loslegt. Ein weiterer Rat des Experten: „Auf eine gesunde, magnesiumreiche
Ernährung achten.“ Sonnenblumenkerne, Paranüsse, Datteln, Spinat, Haferflocken oder Parmesan können demnach mit einem vergleichsweise hohen Gehalt dieses Mineralstoffs punkten.

dpa